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Der See von Plau

Da habe ich mir etwas wirklich schönes ausgesucht. Der Plauer See ist ein See, der zur Müritzer Seenplatte gehört. Ich habe ihn über die Suche nach einem Campingplatz gefunden. Plau ist ein schöner Ort und schmiegt sich an den schönen See. Ich bleibe zwei Nächte dort.

Auf der Fahrt nach Plau nehme ich mir vor, noch vorsichtiger zu fahren. Gelegentlich kam nämlich früher von der Beifahrerseite ein deutlicher Hinweis auf eine Gefahrensituation, oder eine fast verpasste Abzweigung. Selbstverständlich hatte ich die Gefahr selbst schon längst erkannt. Aber selten, ganz selten, war der Hinweis sehr berechtigt und verhinderte Schlimmeres.

Bei der Anmeldung frage ich, ob es auf dem Campingplatz ein Restaurant gibt. Leider nicht, erfahre ich, aber es gibt einen Wagen, in dem vorzügliche Burger zubereitet werden. Mit Burger habe ich, aufgrund tief sitzender Vorurteile, keine Erfahrung. Ich entscheide mich trotzdem für einen Burger zum Abendessen. Dem Burger-Koch erzähle ich, dass ich heute meinen ersten Burger esse. Er lächelt. Man wundert sich am Tisch, dass ich den Burger mit Messer und Gabel verspeise. Aufgeklappt, auf einer Seite Garnelen, auf der anderen Seite Hackfleisch gegrillt.

Ich werde beim essen aufmerksam beobachtet; ein nettes Paar an meinem Tisch und eine Familie am Nachbartisch haben mitbekommen, was ich dem Koch gesagt hatte. Sie beobachten jeden Biss den ich nehme und fragen sofort nach meinem letzten Bissen, ob es mir jetzt geschmeckt hat.

Ich muss zugeben, es hat geschmeckt. Mein Kommentar war, dass ich wieder einen Burger essen werde, wenn er so gut schmeckt, wie dieser.

...weiterlesen "Phase 2: Alleinsein im Büsle – die nächsten Stationen"

Seit 1995 sind wir in unserem "Büsle" unterwegs. Zunächst in einem VW-Campingbus, T 4, California-Ausbau, mit Hochklappdach, "dem" Büsle schlechthin. Namensgeber war übrigens eins unserer Enkelkinder. Die genaue Urheberin ist mir leider nicht mehr bekannt.

Das Büsle wurde inzwischen von zwei komfortableren Fahrzeugen abgelöst, die allerdings den Ehrennamen behalten durften.

Wir haben die Reisen mit dem Büsle geliebt. Schwerpunkte unserer Reisen waren Frankreich, Spanien, Slovenien, die Schweiz und natürlich Deutschland. Einmal im Jahr hat uns eins unserer drei Enkelkinder begleitet, und auch für die gilt: Sie lieben das Reisen im Büsle.

Bei unseren Reisen waren wir immer mindestens zu zweit. Lange Zeit zu dritt mit unserer unvergessenen Hündin Eilan, oft auch zu viert, mit einem unserer drei Enkelkinder. Letzteres waren mit Abstand die schönsten Reisen.
Für mich stellt sich die Frage: Macht es auch Freude, allein mit dem Büsle zu reisen? Das heraus zu finden, habe ich mir vorgenommen.

...weiterlesen "Phase 2: Alleinsein im Büsle"

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Ich, Wolfgang, Teil von "cuwstein" habe in meinem Leben viel gelernt. Eines war nicht dabei: Allein sein. Rückblickend muss ich feststellen, ich war wirklich nie länger als ein paar Tage für mich allein. Entweder war ich mit meiner Familie zusammen, oder mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Jetzt fehlt das "C".

Natürlich hat Katharina Recht, wenn sie mir schreibt: "Ich bin übrigens überzeugt, lieber Opa, dass Ihr für immer "CuW" sein werdet ... auch wenn es jetzt eine "Fernbeziehung" in eine andere Spähre ist".

Aber Christiane und ich, wir waren in den vergangenen 17 Jahren, wie sagt man heute: 24/7, zusammen. Physisch zusammen.
Weil es uns fast nie zu viel Zusammensein war, fehlt jetzt natürlich etwas.

Ja, was macht man da?

Lernen, allein zu sein.

Phase 1: Allein im "Paradiesle"

Am Sonntag nach der wunderbaren Trauerfeier in St. Leonhard Leinburg belud ich den Corsa und fuhr los. Tempomat 110, um den Gedanken freien Lauf zu lassen, und trotzdem den Verkehr im Auge zu behalten. Die Fahrt war völlig problemlos. Am Sonntag sind keine LKW unterwegs.
Bei der Ankunft auf dem Hüttenberg regnete es ganz leicht. Schnell die Markise aufgebaut, dunkle Wolken im Südwesten kündigten mehr Regen an, die Wettervorhersage noch mehr. Und tatsächlich, die letzten Leinen musste ich schon bei heftigem Regen festzurren. Was für ein Glück. Es regnete nämlich von da an ununterbrochen Tag und Nacht bis Dienstag Abend.

Die Betten müssen bezogen werden, die Bezüge waren zum Waschen beim letzten Besuch mitgenommen worden. Halt, nicht "die Betten", "das Bett" muss bezogen werden.
Abendessen. Ein Gedeck reicht. Das Radio und später der Fernseher sorgen für Unterhaltung.

Nach einer - wie auf dem Hüttenberg gewohnt - ruhigen Nacht: Kein Blutdruck messen. Keine Augentropfen. Keine neue Verletzung. Kein "Guten Morgen". Stille im Wohnwagen.

Frühstück, wegen des Regens, leider nicht auf der Terrasse. Nein, nicht zwei Gedecke. Eins reicht. Nein, nicht vier Brötchen aufbacken, zwei genügen. Radio wie immer. Aber, es gibt auch etwas Neues, Positives. Zeitung lesen beim Frühstück. Das gab es bisher bei den Steins nicht. Heute kann ich es ja zugeben: Zurecht nicht. Ich mache es, und ich genieße es. Ist ja keiner da, der es untersagt.

...weiterlesen "Wolfgang allein unterwegs"