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Besuch in Münster

Das eigentliche Ziel dieser Reise war Münster. Wenn ich schon einmal im Sauerland bin, dann ist es bis dahin ja wirklich nur ein Katzensprung.

Als überzeugter Camper meide ich grundsätzlich Hotels. Ich schlafe am allerbesten in meinem Büsle. Behaupte ich. Und sollte tatsächlich eine Hotel-Übernachtung positiv gewesen sein, hat es mir aus Prinzip dort nicht gefallen.
Rechts in dem Prachtbau haben meine Freunde übernachtet. Mein Domizil findet man in der Reihe der Campingbusse ganz links außen. Ich habe ein sehr gutes Abendessen und zwei mal Frühstück im Hotel zu mir genommen. Nicht ganz billig, aber gut.

Nach dem Treffen mit meinen Studienkollegen fuhr ich ganz gemütlich durchs Sauerland Richtung Münster. Immer noch vermied ich die Autobahn.

Balve

Balve ist eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, sie liegt im Hönnetal, einem Flusstal im Sauerland. Weder der Ort, noch das Hönnetal waren mir bis dahin bekannt. Das Tal hat mich beim Durchfahren begeistert. Ich hätte Lust gehabt, da ein wenig zu wandern, das hat aber mein Zeitplan nicht zugelassen.

Im Vorbeifahren fiel mir in Balve eine schöne Kirche auf. Ich hielt an, befragte meine App, und tatsächlich, es gab einen Adventure-Lab-Cache, der rund um die Kirche führt. Von innen konnte ich St. Blasius nicht besichtigen. Es war gerade Gottesdienst, und da wollte ich natürlich nicht hinein platzen.

Der Rundgang hat Spaß gemacht und die Fahrt schön unterbrochen.

Münster

Wollte ich anfangen, über Münster zu berichten, könnte ein Buch daraus werden. 8 Jahre haben wir in einem Vorort gewohnt, ebenso lang habe ich dort gearbeitet.

Armin ist in Münster geblieben und kommt davon nicht mehr los. Was ich gut verstehen kann. Münster ist eine ausgesprochen schöne, lebens- und liebenswerte Stadt. Ihm und Elena galt mein Besuch. Um es vorweg zu nehmen: Beide gingen natürlich ihrer Arbeit nach. Sobald sie konnten, haben sie sich wunderbar um mich gekümmert.

Ich nutzte die Zeit, um Erinnerungen aufzufrischen.

Ich besuchte meine Wirkungsstätte, die damals noch Polizei-Führungsakademie hieß, heute ist es die Deutsche Hochschule der Polizei. Die Bilder zeigen die Unterkunftsgebäude. Das Casino, damals ein äußerst wichtiger Bestandteil der Akademie, hat seine Bedeutung scheinbar etwas verloren. Die Hörsäle, meine Arbeitsplätze, werden derzeit umgebaut. Auch die einstmals sehr repräsentative Aula.

So ziemlich die bedeutsamsten Erinnerungen habe ich an die Auswirkungen der Wiedervereinigung. Den Gedenkstein, die Tafel (Einigkeit und Recht und Freiheit) und den Baum habe ich damals als gewählter Vorsitzender der so genannten Messegemeinschaft beschafft. Die Idee dafür wurde von uns geboren. Der Baum ist in den 30 Jahren ganz schön gewachsen. Ein wenig stolz war ich schon, als ich vor dem Denkmal stand. Schade, dass die Aufnahme ein wenig verwackelt ist. Im Hintergrund steht ein originaler Teil der Berliner Mauer.

Hinter einer der linken Dachgauben hatte ich mein Büro.

Anschließend bummelte ich auf der Suche nach Erinnerungen und nach Antworten für mein Geocaching durch Münster-Hiltrup.

Dabei hat mich diese Tafel besonders beeindruckt. Gesehen vor Alt St. Clemens in Münster-Hiltrup

Armin lud mich bei Stuhlmacher, in Münsters guter Stube auf dem Prinzipalmarkt, zu einem feinen Abendessen ein.
1981/1982 war ich zum Studium in Münster. Wenn wir in die Stadt gingen, war das Bierchen bei Stuhlmacher quasi Pflicht. Ich werde nie vergessen, wie da nach Feierabend der Amtsrichter neben dem Maler in der Fünferreihe vor der Theke stand, und sich intensiv mit ihm unterhielt.
Das Bierchen war tatsächlich klein: 0,2 l. Der Nachschub wurde über die Köpfe der Durstigen hinweg nach hinten gereicht. Niemand kam zu kurz.
Wenn ich mich mit Einheimischen unterhielt, wurde ich von diesen sofort als Bayer erkannt. Ich musste mich heftig zur Wehr setzen, und erklären, dass ich aus Baden-Württemberg komme, und wo das ist. Erst wenn ich vom Schwarzwald erzählte, keimte ein Erkennen auf. "Ach so, der "Schwaazwald".

Leider ist das heute nicht mehr so. Stuhlmacher ist eine reine Speisegaststätte. Der Platz am Tresen ist für die Bedienungen reserviert.

Nach unserem Essen bummelten wir zurück zu Armins Wohnung.

Natürlich hatte es gerade geregnet. Das ist in Münster normal. Man sagt: "In Münster regnet es, und wenn die Glocken läuten, ist Sonntag."
Das Bild zeigt den Prinzipalmarkt, mit der Lambertikirche im Hintergrund. Besonderes Merkmal seit einiger Zeit ist eine nachts beleuchtete "Himmelsleiter" am Kirchturm, die im Inneren der Kirche beginnt.

Später begegneten wir noch dem Skelett eines Mammuts, ausgestellt hinter einem Schaufenster im Geomuseum. Das Tier hat vor 43 000 Jahre in Ahlen gelebt.

Was man in Münster auf keinen Fall versäumen darf, ist der Markt vor dem Dom.

Hier gibt es wirklich alles. Ein besonderes Erlebnis für mich ist es übrigens, dabei zu sein, wenn Armin sich, möglichst jeden Samstag, mit seinen Freunden zum Essen auf dem Markt trifft. Leider hat das dieses mal nicht nicht geklappt.

Und was man auch nicht versäumen sollte, ist ein Besuch des Kuhviertels, ein bei Studenten besonders beliebtes Kneipenviertel. Dort habe ich in all den Jahren, manch schönen Abend erlebt. Und jetzt habe ich mich von einem Cache durch das Viertel führen lassen.

Für "Wilsberg-Fans", zu denen ich mich gern zähle. Nicht nur wegen des Lokalkolorits

Schon auf dem Domplatz, sollte man unbedingt auch in den Dom gehen. Eine besondere Attraktion ist die Astronomische Uhr.
https://www.paulusdom.de/gotteshaus/kunstwerke/kunstwerke-des-st-paulus-domes/die-astronomische-uhr

Zum Abschluss noch einige Impressionen:

Wenn es dort nicht so flach wäre, und wenn die Leute einen süddeutschen Dialekt sprechen würden, könnte ich sehr gut in dieser schönen Stadt leben.

Erinnerung 2010: Vor dem Schloss

...taken by Armin Stein

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